Meine Versicherungen

Hallo zusammen,

Finanzfluss hat erst neulich ein Video veröffentlicht, in dem es um Versicherungen geht.
Welche braucht man, und welche braucht man nicht?
Ich bin kein Experte, wenn es um Versicherungen geht, aber ich kann euch hier mal erklären, welche ich habe und was die Gedankengänge dahinter sind.
Prinzipiell möchte ich mich nur gegen Ereignisse versichern, die mich finanziell ruinieren können.

Diese Versicherungen habe ich:

Nr. 1 – Haftpflichtversicherung

Diese sollte wirklich jeder haben, Pflicht ist sie allerdings nicht. Die Haftpflichtversicherung bezahlt alle Schäden, die man Dritten zufügt.
Wenn ich Omas teure Vase umschubse, bezahlt diese Versicherung – solange es keine Absicht war. Bei Vorsatz bezahlt die Versicherung nicht, bei fahrlässiger Handlung eventuell nur eingeschränkt.
Meine Haftpflicht kostet ein paar Euro im Jahr.

Nr. 2 – Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Ist man angestellt, wird sie zur Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt. Als Selbstständiger oder Privatier bezahlt man sie komplett selbst. Diese Versicherung übernimmt alle Behandlungskosten im Krankheitsfall.
Da diese Kosten sehr schnell sehr hoch werden können, ist auch diese Versicherung unerlässlich, um sich gegen finanziellen Ruin abzusichern. Wie gesagt, hat man hier aber auch keine Wahl.

Nr. 3 – Kfz-Versicherung

Wenn man mit seinem Kleinwagen einen Ferrari rammt, wird das sehr kostspielig. Verletzt man im Straßenverkehr jemanden, ist das teilweise noch teurer. Dafür hat man eine Kfz-Versicherung. Ist das eigene Auto billig, hat man eher eine Haftpflichtversicherung; kostet es etwas mehr, eine Teilkaskoversicherung. Wenn der eventuelle Verlust des eigenen Autos zu sehr schmerzen würde, nimmt man sich eine Vollkaskoversicherung.
Mein Auto ist etwa 20–25.000 € wert (Golf 7 GTI), ich habe daher eine Vollkaskoversicherung. Sollte ich ihn einmal in den Graben setzen, ist immerhin nicht mein ganzer Einsatz futsch. Eine Kfz-Versicherung ist ebenfalls Pflicht, wenn man am Straßenverkehr mit einem Kraftfahrzeug teilnehmen möchte.
Für meine Versicherung zahle ich momentan 108 € im Monat. Mein Auto zu versichern, ist leider nicht billig.

Nr. 4 – Jagdhaftpflichtversicherung

Ich bin ein Hobbyjäger. Die Unfälle, die dabei passieren können, sind zahlreich, kommen aber selten vor. Von den Worst Cases kann man ab und zu in der Zeitung lesen.
Auch hier kann es sehr schnell sehr teuer werden. Einen Jagdschein bekommt man nur in Verbindung mit einer Jagdhaftpflichtversicherung, auch sie ist also nicht wirklich freiwillig.
Diese Versicherung kostet mich 42 € im Jahr.

Nr. 5 – Berufsunfähigkeitsversicherung

Hier wird es interessant. In den Kommentaren unter dem Finanzfluss-Video gab es eine regelrechte Schlacht. Die Leute, die eine solche Versicherung hatten, wurden von denen angegriffen, die keine hatten. Es war fast schon verstörend zu sehen, mit wie viel Ignoranz die Nicht-Inhaber einer solchen Versicherung auf die anderen losgegangen sind.
Es wurde Dummheit und Schwachsinn unterstellt – so, wie das halt heutzutage gemacht wird, wenn man selbst eine abweichende Meinung hat.

Diese Versicherung bezahlt einem einen vorher festgelegten monatlichen Betrag, sobald man körperlich oder psychisch nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten. Das können also Verletzungen sein, Rückenschmerzen oder auch Burnout.
Je früher man die Versicherung abschließt, desto günstiger ist sie. Man kann sie allerdings nur abschließen, solange man noch komplett gesund ist. Mit chronischen Problemen kann man diese Versicherung nicht mehr abschließen.

Ich habe sie abgeschlossen, als ich 19 war, und bezahle monatlich 68 €. Sollte ich nicht mehr arbeiten können, bekomme ich knapp 1000 € im Monat. Möchte man eine höhere Auszahlung haben, steigt der monatliche Beitrag.

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir (damals unter 30 Jahre alt) hat nach einem medizinischen Notfall eine neue Leber gebraucht. Diese wurde vom Körper abgestoßen. Bis eine neue Leber gefunden war, waren auch seine Nieren kaputt.
Er wird nie wieder arbeiten können, ist sehr schwach geworden und muss mehrmals die Woche zur Dialyse. Dank seiner Berufsunfähigkeitsversicherung hat er jetzt immer noch so viel Geld wie in seiner aktiven Arbeitszeit. Ohne die Versicherung wäre er ruiniert.

In den oben erwähnten Kommentaren meinte ein dummdreister Schlaukopf: „Die Versicherung brauchst du nicht, dann nimmst halt Bürgergeld.“
Das funktioniert nur, wenn man sowieso nichts hat. Mit einem dicken Depot bekommt man kein Bürgergeld, das muss erstmal aufgebraucht werden.
So eine Situation – also wieder der finanzielle Ruin – kann man mit so einer Versicherung verhindern.

Das war es soweit. Von der Jagdhaftpflicht mal abgesehen, habe ich also vier Versicherungen, die ich für mich selbst als essenziell ansehe. Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie er sich versichert. Das sind einfach die Ergebnisse meiner Entscheidungen.

Ich hätte noch gerne eine Rechtsschutzversicherung, diese ist mir mit ca. 300 € pro Jahr aber zu teuer. Für die Zukunft halte ich sie mir aber offen.

Wie seid ihr versichert?

Viele Grüße

der doofe Andi

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