Hallo zusammen,
der doofe Andi hat(te) einen Plan, bis ihm das Leben gezeigt hat, dass Pläne schwierig sein können – ganz besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.
Mein Plan war super. Vor einem Jahr habe ich meine Arbeitszeit von 40 auf 37,5 Stunden reduziert. Ich bin damit nach wie vor sehr happy und fühle mich wohl dabei. Dank Dividendeneinkommen kann ich mir das problemlos leisten.
Der weitere Plan sah aus wie folgt:
- 1 weiteres Jahr arbeiten wie gehabt, danach Reduzierung der Arbeitszeit auf 32 Stunden. Damit würde ich nur noch 4 Tage die Woche arbeiten.
- 1 bis 3 weitere Jahre mit der 4-Tage-Woche weiterarbeiten, danach Reduktion auf 20 Stunden/Halbtags.
- Halbtags weiterarbeiten, bis die finanzielle Unabhängigkeit und der endgültige Ausstieg aus dem Hamsterrad möglich ist.
So war das gedacht, und ich war mir recht sicher, dass das alles soweit klappen würde.
Auch von Seiten meines Arbeitgebers, denn der muss da natürlich mitmachen.
Der Kunde, für den ich arbeite, haben wir schon seit 20 Jahren. Durch viel Entwicklungsarbeit und Updates ist der früher sehr stressige Job in den letzten beiden Jahren deutlich ruhiger geworden. Ich hätte meinem Arbeitgeber also wohl einen Gefallen getan, indem ich meine Stunden reduziere.
Jetzt kam gestern die Hiobsbotschaft: Der Kunde geht. Nicht komplett, aber es werden nur ca. 25 % des Geschäfts bei uns verbleiben. Druck von der Konzernführung zwingt unseren Kunden zu Sparmaßnahmen und dazu, unser lange aufgebautes und vertrauensvolles Dienstleistungsverhältnis zugunsten eines Dumping-Konkurrenten aufzugeben.
Ob meine Pläne noch irgendwie umsetzbar sind und ob ich den Segen der Geschäftsführung bekomme, steht jetzt in den Sternen.
Ich werde mit höchster Wahrscheinlichkeit einem anderen Bestandskunden oder einem Neukunden zugeteilt. Um meine Jobsicherheit muss ich mir keine Sorgen machen, dafür bin ich schon zu lange dabei.
Charlie Munger hat mal gesagt, dass der Blick in den Rückspiegel gestochen scharf ist. Der Blick durch die Frontscheibe ist allerdings verschwommen und unklar. Das hat sich jetzt wieder einmal bewahrheitet.
Ich werde mich an die Gegebenheiten anpassen, sobald sie sich im Nebel abzeichnen, und euch auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße
der doofe Andi
2 Comments
Hey Andi. Simon war eben da und hat mir deinen Blog gezeigt. Ich bin beeindruckt (er auch 😉)! Sehr gut geschriebene Texte. Das Schreiben scheint dir echt zu liegen. Ich mag auch sehr die Dinge die du zu Simon sagst…er wird mich dafür steinigen 😅😉. Er erzählt oft, „Andi hat gesagt“. Ich finde du kannst das wesentliche sehr präzise in Worte fassen, das darf man ruhig mal sagen. Ich hab ihm gesagt dass ich dir schreiben werde. Eine herausragende Eigenschaft sollte man anerkennen! Ich freue mich dich mal in „echt“ kennen zu lernen. Liebe Grüße Daniela
Hallo Daniela! Vielen Dank für deinen Kommentar und das Lob! Ich höre von ihm auch immer viel von und über dich
und bin sehr begeistert von deinen guten Ratschlägen an ihn. Er kann sehr froh sein, mit dir befreundet zu sein. Ich freue mich sehr darauf, wenn wir uns mal wirklich kennenlernen!
Viele Grüße
Andi