Coast F.I.R.E – Erreicht.

Hallo zusammen,

mit dem Vermögensaufbau beschäftige ich mich ja jetzt schon seit 2013. Mit der F.I.R.E.-Community hatte ich dabei die meiste Zeit eigentlich nichts am Hut. Ich finde aber auch, dass man sich einer Sache nicht verschreiben oder sich ihr zugehörig fühlen muss, damit man seine eigenen Ziele erreichen kann. Sprich: Man kann ein großes Vermögen aufbauen und finanzielle Unabhängigkeit erreichen, ohne jemals von F.I.R.E. gehört zu haben.
Genauso kann man sparsam leben, ohne sich als Frugalisten oder Minimalisten zu bezeichnen.
All diese Bezeichnungen empfinde ich als äußerst schwammig, und niemand wird wohl genau in eines dieser Schemas hineinpassen.

Da ich mich aber sehr breit für Finanzthemen interessiere, ist mir F.I.R.E. dann natürlich irgendwann doch über den Weg gelaufen. Von Coast-F.I.R.E. habe ich allerdings erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal gehört.

Was bedeutet Coast-F.I.R.E.?

Man geht davon aus, dass man früh im Leben einen finanziellen Betrag aufgebaut hat, der sich ohne weitere Einzahlungen bis zur Rente so entwickelt, dass man ohne Rentenlücke in den Ruhestand gehen kann. Wenn man das möchte und der benötigte Betrag einmal erreicht ist, kann man dann also seine Sparraten einstellen.
Es ergeben sich dann zwei Möglichkeiten, die Zeit bis zum Ruhestand zu „überbrücken“:

  1. Man nimmt die frei gewordene Sparrate und erhöht damit seinen eigenen Lebensstandard, lässt es sich also gut gehen und genießt das Leben, während man wie gewohnt weiterarbeiten geht.
  2. Da die Sparrate von jetzt an nicht mehr erarbeitet werden muss und man sich ohnehin daran gewöhnt hat, dass einem dieser Betrag nicht zur Verfügung steht, kann man seine Arbeitszeit so reduzieren, dass man dann nur noch so viel verdient, wie man ohne die Sparrate gehabt hätte.

Meine eigenen Zahlen

Ich habe das mal grob für mich durchgerechnet. Ich bin 38 Jahre alt und mein Vermögen (nur in Aktien) beläuft sich heute auf 317.000 €. Bei einer jährlichen Verzinsung an den Märkten von 7 % wäre ich, ohne weitere Sparraten, im Alter von 65 Jahren bei einem Aktienvermögen von 1.969.796 € angekommen.
Das ist schon sehr ordentlich. Bei einer Entnahme oder Ausschüttung von 3,5 % würde ich dann jährlich 69.000 € brutto erhalten. Das entspricht einem monatlichen Einkommen von etwa 5700 € brutto. Damit wäre meine Rentenlücke mehr als ausgeglichen.

Warum es für mich nicht der Weg ist

Das hört sich alles in allem schon ganz gut an. Für mich ist das aber trotzdem nicht der Weg der Wahl. Mit dieser Methode müsste ich bis 65 normal weiterarbeiten, und ich möchte deutlich früher aus dem Hamsterrad aussteigen. (Ein paar Jahre früher wären wohl auch mit dieser Methode drin.)
Wenn ich einen F.I.R.E.-Weg wählen müsste, würde ich wohl sagen, dass ich mich auf Lean-F.I.R.E. konzentriere, welches sich dann im Laufe der Zeit mehr und mehr zu Fat-F.I.R.E. entwickeln sollte.

Kurze Erklärung dazu:

  1. Lean-F.I.R.E.: Man steigt aus dem Hamsterrad aus, sobald es möglich ist. Viel mehr als die monatlichen Ausgaben werden dabei nicht gedeckt.
  2. Fat-F.I.R.E.: Man möchte einen ordentlichen Überschuss erwirtschaften, der auch ausschweifende Urlaube und anderen Luxus finanziert.

Ich finde das Prinzip von Coast-F.I.R.E. an sich aber klasse, und viele Menschen, die diese Form anstreben, haben sich dadurch finanziell für ihre Zukunft gut aufgestellt. Auch wenn ich es für mich nicht in Anspruch nehmen möchte, gibt es mir jetzt – wo ich weiß, dass ich es bereits erreicht habe – ein gutes Gefühl.
Zumindest um die Rente brauche ich mir schon mal keine Sorgen machen.

Wäre dieser Weg etwas für euch?

Viele Grüße

der doofe Andi

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