Hallo zusammen,
wir haben jetzt November und auf vielen Youtube-Kanälen raten die Experten schon seit Wochen dazu, Liquidität bereitzuhalten oder über Gewinnmitnahmen mehr Cash zu schaffen. Sie gehen davon aus, dass es in diesen Monaten eine Korrektur geben wird und man dann günstig nachkaufen kann.
Ich bin da kein Fan von. Market-Timing auf diese Art finde ich nicht sinnvoll. Bisher hat es in diesem Jahr weder im August noch in den ersten Septembertagen eine Korrektur gegeben. Wer verkauft hat um Cash zu haben, schaut jetzt weiter steigenden Kursen hinterher.
Ich selbst bin immer zu 100% investiert. Meine monatliche Sparrate von aktuell 600€ und die durchschnittlich 430€ an Dividenden, die ich jeden Monat kassiere, werden an jedem Monatswechsel investiert.
Ich habe mir ein Limit von 40 Aktien gesetzt (ETFs inklusive, EM und Kryptos exklusive), die ich halten möchte. Von diesen 40 Werten gibt es immer so 4-6 Werte, die ich weiter aufstocken möchte. Am Anfang eines jeden Monats schaue ich dann, welche davon gerade günstig erscheinen und investiere meine verfügbaren 1000€ in einen dieser Werte.
Auf diese Weise investiere ich mein Geld kontinuierlich und über das ganze Jahr hinweg. Mein Geld verbringt so die maximale Zeit im Markt und kann für mich arbeiten.
Die Cash-Strategie gefällt mir aus mehreren Gründen nicht.
- Ich weiß nicht, wann ein Markt korrigiert oder crasht. Vorhersagen gibt es viele, aber die meisten davon sind falsch. Die richtigen sind in meinen Augen Glückstreffer.
- Die meiste Zeit verbringen die Märkte damit zu steigen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie weit genug steigen, um selbst während einer scharfen Korrektur nicht wieder auf das Niveau zu fallen, an dem man seine Cashreserve aufgebaut hat.
- Wenn man das Gefühl hat, dass eine Aktie überhitzt ist, ist es natürlich keine Schande Teilgewinne zu realisieren. Das würde ich aber nur machen, wenn ich eine Möglichkeit sehe das Geld sofort zu reinvestieren.
- Verkäufe im Gewinn müssen versteuert werden, das ist teuer. Zudem muss dieser Betrag erst einmal wieder erwirtschaftet werden, wenn das Geld dann in eine andere Aktie (oder die gleiche, nach einer Korrektur) investiert wird.
Buy and Hold ist mir da lieber.
Mir persönlich ist es also am Liebsten wenn mein Geld durchgängig im Markt ist und für mich arbeiten kann. Ich plane ohnehin bis zu meinem Lebensende investiert zu sein. Auf Sicht von Jahrzehnten helfen diese taktischen Geplänkel und das ewige Ein – und Aussteigen nicht.
Ich bin zu 100% investiert und fühle mich wohl dabei. Zudem wird mein Gehirn geschont und ich muss nicht ständig zwischen Angst und Gier hin und her springen.
Viele Grüße
Der doofe Andi